Nach dem Treffen mit Pag, einer kroatischen Insel, kann ich mit Recht sagen dass die blaue Farbe für mich eine neue Definition hat. Der pudrige Pag hat sich in das blaue, tiefe, kristallklare Meer und den blauen Himmel, der weicher als Baumwolle scheint, geschmiegt…
Sein Gipfel, unsere erste Inselbesteigung, wird wie eine Truhe voller Abenteuer bleiben. Wieso? Um das zu erfahren, müssen Sie den Gipfel des Heiligen Vids besuchen! Die angenehmen Strassen, lange Wege und un-übersichtliche Einöde folgten uns den ganzen Weg bis nach Pag.
Die historischen Quellen besagen, dass Pag vor zweihundert Millionen Jahren durch die Ablagerung von Schalen und Skeletten von Meerestiere aus dem Velebit entstanden ist. Nach der Eiszeit stieg der Meeresspiegel und füllte alle Flussbetten und Spalten und machte Pag zu dem, was es heute ist.

Wir haben Pag durchquert, von der einst wichtigen Festung Fortice, die das Gebiet zwischen Pag und dem Festland bewachte, bis zur Stadt Lun, die für den Olivenhain mit über 80.000 Olivenbäumen von ungewöhnlichem Aussehen und besonderer Qualität bekannt ist.
Es war notwendig, all diese Schönheit der Insel aufzunehmen. Aber auch der Stadt Pag, die reich an kulturellem und historischem Erbe ist, die im Stein gemeisselt und architektonisch so angeordnet ist, dass sie immer luftig und in der Sonne ist.
Wie würde unser Pag Besuch aussehen, wenn wir unsere Wanderschuhe nicht anziehen und uns auf den höchsten Gipfel begeben würden?

Unmittelbar über der Pag-Bucht liegt nur 348 Metern über dem Meeresspiegel der Gipfel von Pag, mit den Überresten einer ehemaligen Kapelle, die dem Hl. Vid aus dem 14. Jahrhundert gewidmet ist.
Der gut markierte Wanderweg beginnt im Dorf Kolan und kann in etwas mehr als einer Stunde überquert werden. Der Weg ist nicht anspruchsvoll, aber es ist notwendig, bequemes und angemessenes Schuhwerk zu tragen, da man die ganze Zeit über Steine läuft.

Da Pag weitgehend pflanzen und trinkwasserfreie Insel ist, ist dieser Wanderweg auch keine Ausnahme, daher sollte man sich unbedingt Gedanken über die Ausrüstung (vor allem ausreichend Wasser) machen. Andere Gefahren wie Schlangen und Spinnen sollten auch im Auge behalten werden, die in dieser Gegend keine Seltenheit sind, denen wir zum Glück nicht begegnet sind.

Am Anfang passieren wir Wiesen, auf denen hauptsächlich Schafe rasten, aber die Schilder ziehen uns nach vorne und das Relief ändert sich. Nun sind wir grösstenteils von Steinen und Trockenmauern umgeben, und zwar bis ganz nach oben.
Mit vorsichtigen Schritten erreichen wir die Überreste der Kapelle, ein wertvolles mittelalterliches Denkmal, das nach dem Heiligen Vid benannt wurde, der Mitte Juni gefeiert wird. In der jüngeren Vergangenheit haben die Einwohner von Pag den steilen Pfad erklommen, um an der liturgischen Feiern teilzunehmen. Eine Legende besagt, dass Dumica, die Tochter von der Familie Sumorović, in ihrem Testament einen Kelch im Wert von zehn Dukaten hinterlassen hat, weil sie glaubte, dass die Kapelle bald fertig sein würde.

Oben angekommen ist es Zeit für tausendundein Foto! Erst jetzt sehe ich Pag in seiner Gesamtheit: fantastisch, ungewöhnlich, wild und zahm zugleich, gut erhalten durch Trockensteinmauern, einst so wichtig für Viehzucht und Windschutz, vom Meer gefangen und schön.
Pagovit – ich würde ihm einen solchen Beinamen geben; mediterrane, magische Gewöhnlichkeit in Vielfalt. Alle anderen Farben sind schlicht, mild, leblos. Das Land berührt auf seltsame, magische Weise den Himmel… und von den Seiten ist die Insel von dem endlosen blauen, lebendigen, klaren Meer umzingelt.
Mann muss sich nur zurücklehnen und zuschauen. Nicht einmal Worte werden kommen… den es ist einfach grossartig, diese Natur zu beobachten, diesen Schatz, der uns von Gott gegeben wurde.